Dr. Lisa Horvath ging gemeinsam mit den Kooperationspartnerinnen Dr. Elisa F. Merkel (Uni Padua & Uni Bern), Prof. Dr. Anne Maass (Uni Padua) und Prof. Dr. Sabine Sczesny (Uni Bern) der Frage nach, inwiefern geschlechtergerechte Sprache tatsächlich die intendierten Effekte für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Wahrnehmung von Berufsgruppen nach sich zieht. Dazu wurde eine zwei-sprachige Studie für das Deutsche und das Italienische durchgeführt. In beiden Sprachen wurden typische Frauen- und Männerberufe entweder im generischen Maskulinum (z.B. Psychologen, Mechaniker) oder in der Beidnennung (z.B. Psychologinnen/Psychologen, Mechanikerinnen/Mechaniker) vorgegeben.
Die Ergebnisse zeigen im Deutschen wie im Italienischen, dass mehr Frauen mit Berufen assoziiert werden, wenn diese in der Beidnennung vorgegeben sind. Mit dem Maskulinum jedoch wird der Männeranteil in einem Beruf höher geschätzt, auch wenn es ein typischer Frauenberuf ist. Obwohl die Kompetenz der Berufe unbeeinflusst blieb von der verwendeten Sprachform, war der Eindruck der Versuchsteilnehmenden, dass die durchschnittlichen Gehälter von typsichen Frauenberufen niedriger sind, wenn sie in der Beidnennung genannt werden anstatt im Maskulinum. Dafür gibt es jedoch plausible Gründe, die im Paper diskutiert werden.
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