Nuno Busch bei der Psychonomics & SJDM

Auf dem Annual Meeting der Psychonomic Society, auf dem diesjährig beinahe 3000 Wissenschaftler aus 48 Nationen zusammenkamen, stellte Nuno im Rahmen eines Vortrages sein aktuelles Projekt zur Verlustaversion in Entscheidungen unter Risiko vor. Verlustaversion beschreibt das Phänomen, monetäre Verluste gegenüber gleich hohen Gewinnen scheinbar überzugewichten - dies zeigt sich beispielsweise in der Tatsache, dass viele Menschen gemischte Lotterien trotz positiven Erwartungswerts ablehnen (wie bspw. das Angebot eines Münzwurfs, mit gleicher Wahrscheinlichkeit 120 EUR zu gewinnen oder etwa 100 EUR zu verlieren). In seiner Forschung demonstriert Nuno, dass Verlustaversion durch Unterschiede im Lernen über Wahrscheinlichkeitsinformationen beeinflusst sein kann. Mittels komputationaler Modellierung zeigt sich, dass Menschen sich in riskanten Entscheidungssituationen tendenziell aversiver gegenüber monetären Verlusten verhalten, wenn keine Beschreibungen über die Eigenheiten der Entscheidungsoptionen zur Verfügung stehen, sondern sie ihre Entscheidung auf erfahrungsbasierte Informationen stützen müssen. Das Projekt basiert auf einer umfangreichen Reanalyse mehrerer heterogener Datensätze mit insgesamt über 400 Teilnehmern je experimenteller Bedingung. In Folgeprojekten der nächsten Jahre sollen nun weitere Daten erhoben werden, um noch robustere Rückschlüsse zu ermöglichen, beispielsweise über die kognitiven Mechanismen, die den Unterschieden in der Verlustaversion zwischen den Entscheidungsmodi zugrundeliegen.

Eine Zusammenfassung des Forschungsprojekts ist auch auf dem während der SJDM Konferenz präsentierten Poster einsehbar.